LandArt - Kunst in und mit der Natur

Innerhalb des Projekts  sollen die  Schülerinnen unterschiedlichen  Erscheinungsformen der Natur begegnen, zu genauem Beobachten und sinnlichen Wahrnehmen angeregt werden, um sich im Anschluss mit dem Erfahrenen künstlerisch-ästhetisch auseinanderzusetzen.  Oberstes Ziel ist es einerseits, dass sie sich selbst als Teil der Natur begreifen und damit zu einem achtsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen angeregt werden. Andererseits sollen die eigenen sinnlichen Erfahrungen mit natürlichen Materialien ein Gegengewicht darstellen zu einer durch passiven Medienkonsum beherrschten kindlichen Lebenswelt. Unmittelbare eigene Erlebnisse sollen durch selbstwirksames Handeln und Gestalten geschaffen werden.

 

 

 

Gestaltungen mit Sand

Ein  Teil des Projekts war die  elementare Erfahrung mit Sand und Erde. Eine Sammlung verschiedener Bodenproben wurde begonnen, darunter auch Sand.  Sand selbst wurde als Gestaltungselement erkannt.

So wurde zunächst der Sandplatz des Pausenhofs zu einem „Sandbauplatz“, wo die Kinder viele Erfahrungen, die ihnen teilweise aus Kindergartenzeiten fehlten, nachholen oder reaktivieren konnten. Unter der Zugabe von Wasser wurden Burgen, Gräben und Kanäle angelegt oder einzelne Eimer und andere Gefäße als Gießformen genutzt.

 

 

 

Danach wurden unter Zugabe von Gips Sandreliefs gestaltet. Der Sand wurde in Formen gegeben und darin Muster und Figuren eingeritzt oder Fundstücke hinzugefügt, die danach mit angerührtem Gips ausgegossen wurden. Nach dem Abbindeprozess des Gipses wurden die Formen gestürzt und die Sandreliefs waren fertig.

 

 

 

 

 

 

Als nächstes sollten die Schülerinnen zur Gestaltung eines Sandmandalas angeregt werden. Dazu sahen sieein Video zur rituellen Gestaltung von Sandmandalas durch tibetische Mönche, die ihre Mandalas im Anschluss daran wieder zerstören und den verwendeten Sand ins Meer streuen als Zeichen der Vergänglichkeit. Den Kindern war dieser Vorgang nicht unbekannt, da ihre eigenen Gestaltungen in der Natur dem gleichen Prozess unterliegen.

 

Tibetan monks making sand mandala (Link zu YOUTUBE)

 

Farbige Sande motivierten die Kinder zusätzlich, diesen Vorgang nachzuerleben. Bei schlechtem Wetter wurde ein runder Tisch als Grundlage benutzt und die Schülerinnen entwickelten eigenständig die Idee, eine Kreidevorzeichnung mit Zirkel und Lineal anzufertigen.

 

 

 

 

Danach wurden die farbigen Sande verteilt und Absprachen hinsichtlich der farbigen Gestaltung getroffen.

Nach den Vorbereitungen wurde das Mandala ohne weitere Worte, begleitet durch eine Meditationsmusik gestaltet. Das Ganze fand mitten im Schulhaus statt, wo ein ständiges Kommen und Gehen nicht zu vermeiden war.  Zur Überraschung aller Beteiligten kam es jedoch zu keiner Störung. Im Gegenteil! Die Musik und die äußerste Konzentration und Hingabe der Kinder sprangen über auf das Publikum. Alle wurden leise und schweigsam und beobachteten fast ehrfurchtsvoll das sich entfaltende Kunstwerk. Ein beeindruckender Prozess!

 

 

 

 

Gegen Ende kamen die Schülerinnen selbst auf die Idee, das Mandala wieder aufzulösen und den verwendeten Sand in ein kleines Gefäß zu füllen, um ihn später in den nahen Bach zu streuen.

 

 

 

 

Da der darauf folgende Unterrichtstag wieder ein Regentag war, bot es sich an, das Thema „Sand“ zum Abschluss noch einmal aufzugreifen, um eine weitere „Gestaltung mit Sand und Farbe“ frei nach den Vorstellungen der Kinder nazufertigen. Dazu wurden Formen der Natur auf einen mit Kleister und Sand vorbereiteten Malgrund eingeritzt und nach dem Trocknen farbig gestaltet.

 

 

 

 

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